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Wohnbebauung Spitalareal Konstanz

Wir wohnen 2000 Watt

Ort: Konstanz
Bauherr: Spitalstiftung Konstanz

Planung: 2017

Projektleitung: Jörn Thamm, Architekt BDA

Anerkennung


Situation / Städtebau
Das Planungsgebiet im Nordosten des Stiftungsareals hat einen parkartigen Charakter mit teilweise hochwertigem Baumbestand, der durch die geplante Bebauung vollständig erhalten bleibt. Die vorgeschlagene Bebauung besteht aus vier klaren Kuben mit identischen Grundrissen, die durch ihre versetzte Stellung zwischen der bestehenden Bebauung auf dem Spitalareal und der linearen Bebauung entlang der Allmannsdorferstrasse vermitteln. Zum Hauptzugang von Westen öffnet sich das Ensemble und macht Platz für einen großzügigen Wohnanger. Der weiter nach Süden gerückte Baukörper im Osten der Spielstraße schließt diese optisch und lenkt den Fußgänger auf den wieder geöffneten Verbindungsweg zur Straße „Auf dem Salzberg“.

Baukörper und Wohnungsgemenge
Die Gebäude sind viergeschossig, unterkellert und weisen jeweils den gleichen Wohnungsmix auf. Im Sinne der neuen Konstanzer Linie zum flächensparenden Wohnungsbau sind alle Wohnungen im Realisierungsteil förderfähig geplant, könnten aber durch Herausschieben einzelner Balkone bei Bedarf auch vergrößert werden. Im Erdgeschoss liegen die 4-Zimmer-Wohnungen mit Terrasse und Nutzergärten, in den drei Obergeschossen die 2- und 3- Zimmer-Wohnungen mit eingezogenen Balkonen.

Erschliessung / Parkierung
Die Erschließung erfolgt überwiegend fußläufig über die bestehenden Zufahrtswege von Süden und von Westen, die am zentralen Wohnanger mit der Spielstraße zusammenlaufen. Von dort ausgehend haben jeweils zwei Häuser einen gemeinsamen Vorplatz, der zu den überdachten Eingangsbereichen führt. Zum Ein- und Ausladen können die Kurzzeitparkplätze genutzt werden von denen jedem Vorplatz drei bis vier zugeordnet sind. Die nach LBO notwendigen Stellplätze werden im bestehenden Klinikparkhaus nachgewiesen. Durch die annähernd gleich weiten Wege entsteht eine Gleichwertigkeit zwischen ÖPNV und MIV und ein nachhaltiges Mobilitätsverhalten wird attraktiv.

Freianlagen
Der Parkcharakter bleibt erhalten, wird aber mit neuen, kleinteiligen Freiräumen aufgewertet. Das bestehende Wegenetz wird ergänzt und macht das Gebiet für den Fuß- und Radverkehr durchlässig. Wichtige Grünelemente sind die Baumcluster an den Zugängen des Areals. Die attraktiven und vielfältig nutzbaren Plätze und gemeinschaftlichen Grünflächen machen das Quartier, trotz der hohen Dichte auch in der Freizeit gut nutzbar. Öffentliche und halböffentliche Grünflächen sind im Sinne einer „essbaren Stadt“ bepflanzt und können von den Bewohnern frei genutzt werden.

Konstruktion
Die Gebäude sind in Holzbauweise geplant. Die Außenwände bestehen aus vorgefertigten geschosshohen Holzrahmenwänden mit Kerndämmung, innenseitiger gedämmter Installationsebene mit GF-Beplankung, außenseitig senkrechte hinterlüftete Holzfassade. Geschossdecken aus unterseitig fertig behandelten Holzkastenelementen mit Schallschutzfüllung und elastisch gebundener Schüttung (erhöhter Schallschutz nach DIN), Estrich mit Fußbodenheizung. Treppenhaus und Aufzugsschacht als aussteifender Gebäudekern in Massivbauweise. Teilunterkellerung in WU-Bauweise.

Ökologie und Klimaschutz
Entsprechend den Klimazielen der Stadt Konstanz wird das Baugebiet als 2000 Watt-Areal geplant. Als Leuchtturmprojekt ermöglicht und unterstützt es einen nachhaltigen Lebensstil und minimiert den lebensstilunabhängigen Ressourcenaufwand für Bau, Betrieb und Rückbau.
Die kompakte quadratische Bauform der Gebäude ergibt ein günstiges A/V-Verhältnis. Ein Hauptaugenmerk des Entwurfes liegt auf der Reduzierung der im Gebäudelebenszyklus verborgenen sog. „Grauen“ Energie und den damit verbundenen Treibhausgasemissionen. Durch die überwiegende Verwendung von heimischem, nachhaltig getrocknetem Holz als Baustoff kann eine hervorragende CO2-Bilanz erreicht werden.


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